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Am 05.04.2006 wurde die 19. KHD-Bereitschaft (Katastrophenhilfsdienst des Bezirkes Tulln) vom Landesführungsstab angefordert.

Vom Bezirkskommando wurden 3 Züge (2 Pumpzüge und 1 Wasserdienstzug) aus den Feuerwehren des Bezirkes Tulln zusammengestellt.


Kurz nach 16 Uhr erfolgten die Voralarmierungen für die eingeteilten Feuerwehren mit dem Befehl sich um 04:00 Uhr morgens an den vorgesehenen Sammelplätzen einzufinden. Bei der Beladung der Fahrzeuge soll besonders auf Notstromgeneratoren und Tauchpumpen Augenmerk gelegt werden.

Um 19:30 Uhr trafen sich die Kameraden der Feuerwehr Ollern zwecks Einsatzvorsprechungen und -vorbereitungen im Feuerwehrhaus. Auf unseren Anhänger wurden sämtliche Gerätschaften verladen. Unter anderem fanden 2 Stromerzeuger, 4 Unterwasserpumpen mit einer Gesamtförderleistung von 5500 L/min, Motorkettensäge, Treibstoffkanister, Schlauchmaterial (240 m), Warthosen, Scheibtruhe und Schanzwerkzeug am Anhänger platz.
 

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Am 06.04.2006 um 03:30 Uhr fanden sich 9 Kameraden der FF Ollern im Feuerwehrhaus Ollern ein und rückten mit KDOF und Anhänger zum Sammelpunkt auf den Messeparkplatz Tulln aus.

Um 04:10 Uhr wurde der 1. und 3. Zug der 19. Bereitschaft in Marsch gesetzt, um 20 Minuten später bei der Raststation Stockerau (A22) den 2. Zug anzutreffen, in welchem unsere Wehr eingeteilt war. Nach Ausgabe der Frühstücksrationen setzte sich die gesamte Bereitschaft unter Führung von BR Herbert Obermaisser in Marsch Richtung Gänserndorf.

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Der 2. Zug unter Führung von HBI Schragner wurde dem Einsatzbereich 3 (Angern und Umgebung) unterstellt.

Die Einsatzkräfte der FF Ollern wurden nach Mannersdorf in die Teichgasse beordert. Auf Höhe Hausnummer 221 galt es einen Eisbahndamm zu sichern. Mittes Sandsäcken war bereits ein Auffangbecken und Abdichtsystem errichtet worden. Hier galt es die aus dem Damm ausströmenden Wassermassen abzupumpen, um eine Flutung des Sieldungsteiles zu verhindern. Zu diesem Zeitpunkt war dieser Ortsteil bereits evakuiert. Mittels Zug wurde von der Baustelle Lainzertunnel Aushubmaterial zu unserem Einsatzort befördert, um die undichten Stellen abzudichten. Ingesamt wurden auf dieser Dammlänge von ca. 150 Meter 1200 Tonnen Material aufgeschüttet und mittels Bagger verteilt. Schon zur Mittagszeit war ein Einsatzerfolg ersichtlich und immer weniger Wasser drang durch den Damm.

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Weiters wurde versucht Sickerschächte auszupumpen, um den Grundwasserpegel niedrig zu halten, was zu anfangs sogar Erfolg brachte, jedoch gegen Abend ein deutlicher Anstieg des Grundwasserspiegels zu verzeichnen war. Einige Hauseinfahrten und Haustüren mußten noch mittels Sandsäcke gesichert werden.

Um 20:00 Uhr traf die Ablöse aus dem Bezirk Baden bei unserer Einsatzadresse ein. Gegen 21:00 Uhr konnten die Ollerner Einsatzkräfte abrücken und fanden sich noch kurze Zeit im Feuerwehrhaus der FF Mannersdorf ein, um ein Abendessen einzunehmen.

Um kurz vor 23Uhr meldete die Feuerwehr Ollern das erfolgte Einrücken ins Feuerwehrhaus an Florian NÖ.

Es war ein anstrengender Einsatztag, aber ein sehr erfolgreicher und beeindruckender Tag, der gezeigt hat, welches Zusammengehörigkeitsgefühl bei solchen Katastrophenereignissen herrscht und was jeder Mensch hierbei leistet wenn er helfen will.

Wir wünschen auf diesem Wege unseren Kameraden aus Mannersdorf und Ihrer Bevölkerung in den nächsten Tagen viel Durchhaltevermögen und Kraft für die zahlreichen Einsatzstunden, die sie noch leisten müssen.

 




Quelle des Titelbildes: www.wax.at