alt
Fast 400 Einsatzkräfte aus den niederösterreichischen Bezirken Tulln und Wien Umgebung als auch aus Wien übten an diesem Samstag gemeinsam den Ernstfall im Wienerwaldtunnel. Mehr als 300 Personen mussten insgesamt realitätsnahe aus dem 13,3 Kilometer langen Tunnelbauwerk gerettet werden. Eine umfangreiche Übung auf die sich die Helfer gemeinsam mit den ÖBB bereits seit mehr als sechs Monate vorbereiten und das erste Finale nach mehreren kleinen Übungen darstellt.

alt

Übungsannahme war ein Brandausbruch in einer rollenden Landstraße im Bereich Hadersdorf in Wien. Hier mussten 40 Personen aus dem Übungsszenario gerettet und der Brand bekämpft werden. Auf Grund der schnellen und umfangreichen Brandausbreitung wurden in weiterer Folge die Oberleitungen beschädigt und ein mit 300 Personen besetzter Zug konnte in der Röhren des Wienerwaldtunnels nicht mehr weiterfahren. Für die knapp 300 Reisenden bestand jedoch auf Grund des Sicherheitskonzeptes nie Gefahr durch Rauchgase oder den simulierten Brand. Der Notfallplan sieht vor eine Evakuierung des Zuges durchzuführen, da die Verweildauer im Tunnel nicht absehbar war. Somit wurde die Selbstrettung des Zuges eingeleitet und gleichzeitig die Rettungskräfte aus Niederösterreich alarmiert um die Evakuierungsmaßnahmen in Form der Fremdrettung zu unterstützen. Der Zug befand sich zu diesem Zeitpunkt ca. 5,5 Kilometer vom Portal Chorherrn entfernt.

alt

 

Die Feuerwehren aus dem Bezirk Tulln trafen kurze Zeit nach der Alarmierung am Rettungsplatz am Portal Chorherrn ein. Nach Freigabe der Bahnstrecke und des Tunnels konnten nach wenigen Minuten die ersten Feuerwehrfahrzeuge in beide Röhren einfahren. An der Spitze bewegten sich die Rüstlöschfahrzeuge Tunnel, gefolgt von Mannschaftstransportwägen. Die laufend entgegenkommenden Personen wurden an den Notausstiegen gesammelt und durch Feuerwehrkräfte betreut, um anschließend mittels Fahrzeugen aus den Tunnel gebracht zu werden.

alt
 

Nach der Ausfahrt wurden sie den Kräften vom Roten Kreuz übergeben. Jede einzelne Person wurde registriert und gesundheitlich gecheckt. Anschließend erfolgte der Transport zum Bahnhof Tullnerfeld. Hier bekochte der Versorgungsdienst des Bezirkes Tulln alle Übungsdarsteller und nach Übungsende die 200 Einsatzkräfte aus Niederösterreich.

 alt

In der Zwischenzeit waren die Rüstlöschfahrzeuge längst beim stehenden Zug angekommen. Die Mannschaften durchsuchten den Zug nach Zurückgebliebenen. Bei der Rückfahrt aus dem Tunnel mussten alle Notausstiege (Verbindungsstollen) geprüft werden, ob sich noch weitere Personen darin befinden.

 alt

„Eine sehr große Übung, die uns unser Einsatzkonzept, welches gemeinsam mit Einsatzorganisationen, Behörden und ÖBB erarbeitet wurde, bestätigt hat,“ so Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Herbert Obermaißer. „Die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften und deren Koordination über viele Kilometer Entfernung zum Portal Purkersdorf und Portal Wien ist neben effizienten Alarmplänen einer der wichtigsten Faktoren für diesen Einsatzerfolg. Und hier sieht man wieder, wie erfolgsbringend bereits die intensive Zusammenarbeit im Vorfeld war. Eine entsprechende Evaluierung der Übung wird dafür sorgen, die Einsatzffizienz noch mehr zu steigern“ so Obermaißer weiter.

alt

 

19 Mitglieder der Feuerwehr Ollern nahmen an dieser Übung mit folgenden Fahrzeugen teil:

Kommandofahrzeug (KDOF) – Aufbau und Führung der Einsatzleitung Wienerwaldtunnel am Portal Chorherrn; Unterstützung des Feuerwehreinsatzleiters bei der Herstellung des sicheren Einsatzbereichs

Rüstlöschfahrzeug-Tunnel (RLFA-T 3000/200) – Vorauseinheit für Rettungseinsatz und Koordination des Einsatzes im Tunnel; Durchsuchung des Zuges unter schwerem Atemschutz und Rettung von vorgefundenen Personen aus dem Zug

 Fotocredits: www.bfkdo-tulln.at



Weitere eingesetzte Feuerwehrkräfte:

Feuerwehr Ollern

Feuerwehr Judenau

Feuerwehr Michlendorf

Feuerwehr Katzelsdorf

Feuerwehr Freundorf

Feuerwehr Wilfersdorf

Feuerwehr Chorherrn

Feuerwehr Neuaigen

Feuerwehr Tulln-Stadt

Feuerwehr Würmla

Feuerwehr St. Andrä-Wördern

Feuerwehr Nitzing

Feuerwehr Staasdorf

Feuerwehr Baumgarten

Feuerwehr Michelhausen

Feuerwehr Atzenbrugg

Feuerwehr Agrana Zucker

Feuerwehr Tulbing

Feuerwehr Königstetten

Feuerwehr Sieghartskirchen

Feuerwehr Langenrohr

Bezirksfeuerwehrkommando Tulln

Abschnittsfeuerwehrkommando Tulln

Feuerwehr Purkersdorf

Feuerwehr Steinbach

Berufsfeuerwehr Wien

 

Weitere Einsatzkräfte:

ÖBB Infrastrukur

Berufsrettung Wien

Rotes Kreuz Wien

Rotes Kreuz Tulln

AKUTteam NÖ

Regionale Produktionsleitplattform (RPLT)

Bundespolizei – LPK Wien und BPK Tulln

Bezirkshauptmannschaft Tulln - Krisenstab

ÖBB Krisenstab